Frohe Weihnachten! – Dietmar Thönnes
– Dietmar Thönnes22. Dezember 2021
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Nottuln,
das Jahr 2021 geht zu Ende und wir stehen kurz vor dem Weihnachtsfest.
Ich lade Sie ein, zurückzublicken. Was ist in 2021 in unserer Gemeinde passiert, wo sind wir politisch voran gekommen, was hat uns bewegt und wie kann – wie wird es weiter gehen?
Nach einem entbehrungsreichen Jahr 2020 hat die Corona-Pandemie auch das Jahr 2021 geprägt – im Alltag eines jeden einzelnen, aber auch im Arbeitsalltag der Gemeindeverwaltung.
Trotz vieler Probleme sind wir in Nottuln einigermaßen gut durch das Jahr gekommen.
Die Wirtschaftsleistung ist nicht weiter geschrumpft, sondern hat sich gut entwickelt, so dass wir eine gewisse, leichte Entspannung erleben. Trotzdem leiden Gastronomie, Einzelhandel und manche anderen Unternehmen weiter unter der Pandemie und stoßen an ihre finanziellen Grenzen.
Wir haben viele Projekte begonnen und unterschiedliche Themen umgesetzt:
Dem Klimawandel und der Klimafolgenanpassung müssen wir uns stellen. Gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch mit beratenden Experten haben wir uns viele Gedanken zu einer Strategie gemacht, die wir am 14.12. im Rat beschlossen haben. Mit weiteren Photovoltaikanlagen, aber auch mit Windkraftanlagen werden wir uns in Richtung Zukunft aufmachen. Jede und jeder ist gefragt, Verhalten und Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand zu stellen. Wir selbst haben in diesem Jahr den Zweitwagen abgeschafft. Ja, es ist wenn man auf dem Land lebt, eine Einschränkung, aber für viele sollte es eine Überlegung sein, ob nicht ein Auto ausreicht und ob nicht manchmal die kurzen Wege zum Beispiel mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen sind.
Vor wenigen Monaten haben wir ein Stadtteilauto am Schlaun-Denkmal stehe und das zweite Auto ist schon in Planung. Flexibel und ökologisch Auto zu fahren ist damit auch für uns Nottulner möglich. Danke an alle, die sich ehrenamtlich um dieses wichtige Thema gekümmert haben!
Besonders freue ich mich, dass der Ausschuss für Umwelt und Mobilität und der Rat der Einrichtung einer Fahrradstraße zugestimmt haben. Damit unterstreichen wir den hohen Stellenwert, den das Thema Fahrrad für uns hat. Eine weitere Fahrradstraße ist bereits in Planung. Sie soll ein längst überfälliges Verkehrsproblem lösen.
Die Gemeinde investiert sinnvoll in die bestehende Infrastruktur: in Straßen und in Radwege. Inzwischen ist auch die neue Kita in Nottuln Nord und der schöne Spielplatz im neuen Baugebiet in Betrieb.
Aktuell entwickeln wir aber auch ein Hochwasserschutzkonzept und überlegen, wie wir Appelhülsen und Nottuln sicherer machen können. Durch die neue, zweite Wasserleitung nach Schapdetten ist ein weiterer Ortsteil ein Stückchen besser für trockene Jahreszeiten aufgestellt.
In den Katastrophenschutz und in unsere Feuerwehren haben wir investiert und wir und sind gerade dabei, die Planungen für eine neues Feuerwehrgerätehaus in Appelhülsen voran zu treiben. Manche Arbeitsschritte werden in der Verwaltung und in Planungsbüros getan, so dass sie öffentlich nur wenig sichtbar sind.
Der leuchtend-grüne Kulturcontainer hat bereits für viele schöne Momente gesorgt und wird auch im neuen Jahr durch Nottuln und seine Ortsteile wandern. Für manche ist er eine Provokation, andere finden diesen kleinen Kultur-Ort schön. Das gehört zum Wesen von Kunst: sie regt Gesräche und Diskussionen an, sie polarisiert und sie belebt. Gut so!
Die planungen für das kommende Jahr laufen auf Hochtouren: 30 Jahre Partnerschaft mit Chodziez, 1000 Jahre Appelhülsen, 400 Jahre Martinimarkt, Frühlingsfest und Weinfest, Septemberkirmes, Weihnachtsmarkt, zwei neue Konzert-Reihen und vielleicht ein Spätmarkt im Anschluss an den Wochenmarkt… hoffen wir, dass Vieles davon stattfinden kann.
Die neu erworbene Dorf-App,die wir bald vorstellen, wird außerdem helfen, dass wir uns miteinander besser vernetzen, aber auch Termine, Angebote und Wünsche miteinander teilen können.
Auch der Ausbau des Glasfasernetzes geht voran – wenn auch nicht immer so schnell, wie wir uns das wünschen. Außerdem haben wir viele gemeindeeigenen Gebäude mit WLAN ausgestattet.
Und auch wenn die Haushaltslage für das kommenden Jahr weiterhin angespannt ist, so liegt doch das für 2022 prognostizierte Haushaltsdefizit mit knapp 500 000 Euro deutlich unter unserem selbst gesetzten Maximum von 1,3 Millionen Euro. Die verabredeten „echten“ Einsparungen von 550 000 Euro werden gut erreicht.
Unsere beiden Fördermittelbeauftragten tragen außerdem sehr gut dazu bei, dass wir zukünftig vorhandene Förder-Töpfe entsprechend nutzen.
Die Kommunikation wir immer besser: Das Format „Politik vor Ort“ kommt an, E-Mails werden schnell beantwortet und auch in der direkten Ansprache, zum Beispiel auf dem Markt oder Sonntags nach der Kirche klappt prima. Mit „Politik vor Ort“ gab es gemeinsam mit den Ratsmitgliedern alle Ortsteile viele gute Gespräche. Daran werden wir im neuen Jahr anknüpfen und die Reihe fortführen.
Die Kommunikation per E-Mail oder im persönlichen Gespräch ist mir wichtig. Ich lege wirklich großen Wert darauf, dass alle Bürgerinnen und Bürger kurzfristig eine Rückmeldung bekommen, wenn auch eine fundierte Antwort durch die Fachbereiche gelegentlich einige Tage in Anspruch nehmen kann oder auch die Antworten nicht immer alle zufrieden machen.
Zu Beginn des neuen Jahres geht auch die erneuerte Internetseite an Netz. Inzwischen sind wir auch bei Instagram aktiv und das neue Logo der Gemeinde Nottuln haben Sie sicher schon gesehen.
Unser Plan „Nottuln 2030“ bedeutet mit Blick auf die maximale Ausdehnung auch eine Einschränkung. Trotzdem bleiben wir an den Themen von Gewerbeansiedlung und Wohnbauentwicklung, vor allem auch des bezahlbaren Wohnbaus dran.
Besonders freut es mich, dass wir die Baugenehmigung für die Grundschule Darup bekommen haben und im nächsten Jahr der abgebrannte Teil der Schule wieder aufgebaut wird.
Auch in unsere anderen Schulen investieren wir trotz knapper finanzieller Ressourcen und schaffen gute Rahmenbedingungen für die Bildung. Zwar bleibt sehr viel zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass wir an allen Baustellen und Planungen im kommenden Jahr einige Schritte voran kommen.
Das beherrschende Thema dieses Jahres war und ist die Covid-19-Pandemie, die immer noch unser Leben durcheinander bringt. Sie begleitet uns nun schon ein zweites Jahr. Wir haben am 3. Adventssamstag einen Gedenk-Ort eingeweiht, der uns an diese Zeiten erinnern wird. Und hoffentlich ist es bald nicht mehr als die Erinnerung an eine schwierige Zeit, die viele Bürgerinnen und Bürger Kraft und Anstrengungen gekostet hat und die vieles verändert hat: Krankheit und Tod sind näher an uns heran gerückt, Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Zukunftsangst und Sorgen um das tägliche Leben. Nun hoffen wir, dass wir mit den zweiten und dritten Impfungen diese Pandemie endlich in den Griff bekommen!
Es gibt aber auch viel Erfreuliches: Das ehrenamtliche Engagement, das wir auch in diesem Jahr wieder mit dem Heimat- und dem Ehrenamtspreis auszeichnen durften, zeigt deutlich, wie aktiv, wie gastfreundlich und wie heimatverbunden Menschen in unserer Gemeinde sind.
Wenn ich mir vorstelle, mit wieviel Engagement und Kreativität selbst in diesem Jahr in den Sportvereinen und in vielen anderen Vereinen gearbeitet wurde und mit welch hohem Einsatz Frauen und Männer Zeit investiert haben, wie viel Engagement in die Kultur geflossen ist, dann bin ich stolz auf alles, was so gut gelungen ist.
Für mich war es das erste Jahr als Bürgermeister. Und ich habe die Verwaltung im Rathaus und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennengelernt. Und ausdrücklich möchte ich von Herzen DANKE sagen für alle, die so engagiert mitarbeiten und ihr Bestes geben. Wir haben viel verändert, einige haben uns verlassen, andere sind neu dazu gekommen und werden im neuen Jahr zu uns kommen. Das zeigt, wie offen, wie leistungsstark und wie engagiert die Kolleginnen und Kollegen sind. Wir haben einen guten und neuen Stil gefunden, um Anfragen schnell zu bearbeiten – auch wenn manche Verfahren komplex und langwierig sind, so freue ich mich, dass wir als Team im Rathaus gut miteinander arbeiten und vielen Bürgerinnen und Bürgern mit unseren Dienstleistungen helfen konnten.
Es war aber auch ein anstrengendes und arbeitsreiches Jahr. Wir kommen voran und auch für das kommende Jahr haben Politik und Verwaltung sich viel vorgenommen.
Es bleibt als wichtigstes Ziel, das ich mit Ihnen allen gemeinsam erreichen möchte, heil und gesund aus der Pandemie zu kommen. Im neuen Jahr feiern wir 30 Jahre Städtepartnerschaft mit Chodziez, wir feiern 1000 Jahre Appelhülsen und 400 Jahre Martinimarkt und hoffentlich wieder Karneval, Schützenfeste und all die vielen kleinen Festivitäten, die uns so am Herzen liegen!
Trotz der Einschränkungen wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen ein frohes und schönes Weihnachtsfest und einen guten und besinnlichen Übergang in das Neue Jahr!
Der Blick in viele andere Regionen, wo das Leben deutlich schwieriger ist, macht uns demütig. Achten Sie auf sich, bleiben Sie geduldig, genießen Sie die Zeit der Ruhe mit nur wenigen persönlichen Begegnungen und besinnen wir uns zusammen auf das viele Gute und Schöne, das wir in Nottuln erleben dürfen.
Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut in ein glückliches Jahr 2022!